9. Kapelle des Hl. Jacob

Im Jahr 1370 beauftragte Bonifacio Lupi di Soragna, ein Heerführer der Carraresi, den venezianischen Architekten Andriolo de Santi mit dem Bau der Kapelle des hl. Jacob als Familienmausoleum. Hier befinden sich die Gräber von Bonifacio und seinem Schwager.
Die malerische Ausgestaltung wurde dem Veroneser Künstler Altichiero da Zevio anvertraut, der von dem Bologneser Maler Jacopo Avanzi unterstützt wurde.
Die beiden Künstler entfalteten ihre Virtuosität als Hofmaler und entwickelten kompositorische Lösungen von außerordentlicher Modernität, wie die verkürzte Darstellung der Pferde im Vordergrund in der Episode der Befreiung und Verfolgung der Jünger in der Lünette auf der Nordseite oder wie die Darstellung der Auferstehung in der gegenüberliegenden Lünette an der Südwand, in der die Haltung Christi die gleiche ist wie die in dem ähnlichen und berühmten Fresko von Piero della Francesca, das um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden ist.